Was tun gegen die Plastikflut?

Nur,was nicht hergestellt wird, ist kein Problem. Dieses deutliche Fazit machte die Besucher*innen des Grünschnacks am 28. Oktober doch betroffen. In einer beeindruckenden Präsentation zeigte Frau Dr. Danja Klüver, dass Kunststoffe nicht vergänglich sind. Sie zerfallen zwar im Laufe einer langen Zeit, aber lösen sich nicht in ihre ursprünglichen Bestandteile auf. Das Ergebnis ist Microplastik. Und dies ist mittlerweile überall zu finden – im Meer, im Boden, auf Nord- und Südpol und in der Nahrungskette. Welche Schäden es dort anrichtet, ist bisher nur teilweise erforscht; die Hinweise, dass es zu Veränderungen im Hormonhaushalt von Mensch und Tier kommen kann, sind aber kaum zu übersehen.

Frau Dr. Klüver war zusammen mit einigen Mitgliedern Ihrer Arbeitsgruppe aus Henstedt-Ulzburg zum Grünschnack von Bündnis 90/Die Grünen ins Restaurant „Zum Finale“ (bei TURA am Exerzierplatz) gekommen, um mit den Besucher*innen zu besprechen, wie im alltäglichen Leben Kunststoffe vermieden werden können.
Doch am Anfang stand die Bestandsaufnahme: Kunststoffe gefährden unsere Gesundheit - durch Weichmacher und andere Bestandteile, die im Laufe des Gebrauchs ausdünsten, durch Microplastik, das wir mittlerweile durch Atemluft, beim Essen oder auch durch Kosmetika über die Haut aufnehmen. Auch das viel gerühmte Recycling hilft nur teilweise, denn auch recycelbare Kunststoffe lassen sich nur einige Male wiederverwenden, bis ihre Qualität nicht mehr ausreicht.
Und dann?
Also hilft nur: Kunststoffe vermeiden, wo immer es geht! Dazu hatte die Gruppe um Frau Klüver allerhand Beispiele mitgebracht und angeregt wurde mit allen Teilnehmer*innen diskutiert, was wie möglich ist. Wo kann man denn ohne Kunststoffverpackung einkaufen? Wo kann man Fleisch oder Käse in mitgebrachten Behältern erhalten? Was sagen die Hygienevorschriften? Welche Supermärkte bieten eigene Pfandboxen an? Welchen Einfluss haben die Verbraucher*innen? Kann man bei Einkäufen herausfinden, welche Stoffe in den Produkten enthalten sind, und was sie möglicherweise bewirken? Hierzu wurden einige Apps vorgestellt.
Einmal auf die Spur gesetzt konnten sich einige Teilnehmer*innen vorstellen, auch in Norderstedt eine Arbeitsgruppe zu gründen, die sich mit dem Thema Plastikvermeidung ganz praktisch auseinandersetzt. Klar war aber auch, dass auch politische Entscheidungen dringend notwendig sind, um der täglichen Vermehrung der Plastikflut Einhalt zu gebieten. Insgesamt also ein interessanter Abend, der noch lange nicht zu Ende ist.

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